08. Juli 2024
Wir stellen beispielhaft Alexianerinnen und Alexianer vor, die Besonderes leisten. Tag für Tag, Woche für Woche. Heute: Josef Aretz, Leiter der Seniorenhilfe der ViaNobis in der Region Aachen/ViaNobis. Der 64-Jährige hat vor einer Woche, am 1. Juli, sein 40. Dienstjubiläum gefeiert. Vom Einstieg in seinen wohlverdienten Ruhestand möchte er aber noch nichts wissen.
Es ist nicht einfach, Josef Aretz zu beschreiben. Wer ihn kennt, der weiß, woran das liegt. Josef Aretz ist ein Urgestein der heutigen Alexianer-Region Aachen/ViaNobis, er ist ein „Original“ – ein Netzwerker, Antreiber und Macher, ein Optimist und Idealist.
Schon immer sei er von der Pflege fasziniert gewesen, sagt der gelernte Altenpfleger: „Es hat mich mit Sinn erfüllt.“ Als er 1982 seine Ausbildung begann, bewarben sich auf 25 Ausbildungsplätze mehr als 250 Interessenten. „Davon können wir heute nur träumen“, schmunzelt Aretz rückblickend. Zwei Jahre später, am 1. Juli 1984, trat Aretz seinen Dienst auf der geschützten Frauen-Station des damaligen Fachkrankenhauses in Gangelt, dem heutigen Alexianer Zentrum für seelische Gesundheit, an.
Die psychiatrische Klinik bestand damals aus vier Stationen: jeweils eine geschlossene und eine offene Station für Frauen bzw. Männer. „Die Michael-Station, auf der ich arbeitete, hatte planmäßig 18 Betten. Es gab einen Überwachungssaal mit 16 Betten und ein Intensivzimmer mit zwei Betten. Von einer Kanzel aus konnte man sowohl das Intensivzimmer als auch die 16 Betten des Saals beobachten.“ Vieles von damals sei heute schier unvorstellbar.
Schnell stieg Aretz die Karriereleiter hinauf und wurde zunächst Pflegedienst-, dann Heimleitung. Als über die Jahre in Gangelt eine immer differenzierte Professionalisierung in den Bereichen Psychiatrie, Behinderten- und Seniorenhilfe stattfand, wurde Aretz der Kopf des stationären Heimbereiches und später der Seniorenhilfe. – Und das ist er bis zum heutigen Tag geblieben.
Zusätzlich zur Leitung des Gangelter Katharina Kasper-Heims wurde er im Jahr 2005 Einrichtungsleiter des Wohn- und Pflegezentrum Hehn in Mönchengladbach. Heute hat er in der Seniorenhilfe der Region Aachen/ViaNobis die Verantwortung für fünf Altenheime in Gangelt, Hehn, Grefrath-Mülhausen und Tönisvorst, drei Tagespflegen, eine Wohnanlage und insgesamt rund 570 Mitarbeitende.
Als größten Einschnitt seiner beruflichen Laufbahn nennt er die Coronapandemie: „Corona begann bei uns in Gangelt an Karneval 2020 und hat uns einige Jahre begleitet. Wir wurden wöchentlich mit Verordnungen, sowohl vom Land als auch vom Bund, überschüttet. Wir machten uns Sorgen über den Gesundheitszustand der uns anvertrauten Menschen und natürlich auch den Gesundheitszustand unserer Mitarbeitenden. Wir bangten und hofften. Bewohner starben in dieser Zeit einsam, weil kein Besuch erlaubt war. Es war schrecklich.“ Aber selbst in dieser Zeit war Aretz in der Seniorenhilfe im Kreis Heinsberg durch seine kreativen Ideen Vorreiter.
Wer Josef Aretz kennt, der weiß, dass er für seine Arbeit brennt. Ob abends, am Wochenende oder im Urlaub – Aretz ist immer per Handy erreichbar und bearbeitet seine E-Mails. Bis heute ist er gern gesehener Gast in den Wohnbereichen sowie bei Bewohner- und Sommerfesten seiner Einrichtungen. Bei diesen Feiern ist es für ihn übrigens selbstverständlich, älteren Menschen mit Behinderung das Essen zu reichen, wenn gerade nicht genügend helfende Hände vorhanden sind.
Aretz ist zuverlässig, geradlinig, humorvoll und diszipliniert. Jeden Werktag steht der fünffache Vater und dreifache Großvater um 5.10 Uhr auf, fährt mit dem Fahrrad zum Freibad (oder im Winter mit dem Auto zum Hallenbad) und schwimmt einen Kilometer. In der Vergangenheit absolvierte er bereits mehrere Triathlons und Halbmarathons. Neben dem Schwimmen und Radfahren sowie Wanderungen und Spaziergängen mit seiner Frau liebt er die Gartenarbeit und ist seit vielen Jahrzehnten begeisterter Laien-Theaterspieler.
Bei seiner Jubiläumsfeier mit mehr als 100 Gästen blickte Aretz voller Dankbarkeit auf die vergangenen vier Jahrzehnte bei der heutigen ViaNobis zurück: „40 Jahre beim gleichen Träger, dafür möchte ich `danke` sagen. Es waren für mich spannende Zeiten mit vielen abwechslungsreichen Aufgaben. Ich durfte über all die Jahre mitwirken und mitgestalten. Dafür bin ich unendlich dankbar. Eines war für mich immer wichtig: Arbeit muss Freude machen und Sinn ergeben. Gemeinsam sind wir stark – das erlebe ich immer wieder, und das gibt mir Kraft und Zuversicht. Es war und ist für mich stets ein beruhigendes Gefühl ein Teil vom Ganzen zu sein.“
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